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Biathlon-Pleite ohne Dahlmeier – Historisch schlecht

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Oberhof (dpa) – Tapfer verarbeitete Biathlon-Bundestrainer Kristian Mehringer das Debakel seiner Skijägerinnen beim Heim-Weltcup in Oberhof.

Klar, Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier war im Thüringer Wald nicht mit dabei – könnte ja sein, dass das Hin und Her um die siebenmalige Weltmeisterin die Teamkolleginnen nervt und im Leistungsvermögen hemmt. «Das würde ich überhaupt nicht sagen. Jede muss ihre Leistung bringen und das wollen sie auch», sagte Mehringer. Zusammen mit Florian Steirer lenkt der 37-Jährige als Nachfolger von Gerald Hönig die Geschicke der Biathlon-Damen.

Im Sprint war Karolin Horchler nach einem Schießfehler als 34. (!) noch die Beste. Denise Herrmann war über die 7,5 Kilometer zwar mit der besten Laufzeit unterwegs, musste aber viermal in die Strafrunde. Die 30-Jährige kam beim ersten Weltcup-Sieg der Italienerin Lisa Vittozzi auf Platz 36. «Sobald Weltcup am Wettkampf dran steht, drehen die Schrauben im Kopf etwas anders. Mich ärgert, dass ich dann anders schieße als im Training», sagte Herrmann. Die Ex-Langläuferin war von Mehringer vorher als Podestkandidatin ausgemacht worden. «Wir können es alle besser und das wissen wir auch», sagte Herrmann. «Ich hoffe, dass der Knoten mal platzt.»

Sollte das nicht der Fall sein, könnte im deutschen Damenteam wohl auch ganz schnell die Trainer-Frage gestellt werden. «Wir geben unser Bestes. Wir wollen die Mädels nach vorne bringen. Sollten die Leistungen nicht kommen, werden sicher Diskussionen kommen», sagte Mehringer und blieb gelassen. In der Nationen-Wertung sind die Skijägerinnen momentan nur noch Sechste.

Während Dahlmeier noch immer nicht richtig fit ist und sehr wahrscheinlich in der kommenden Woche bei den nächsten Heimrennen in Ruhpolding zurückkehrt, lieferten ihre Teamkolleginnen das schwächste Ergebnis in Oberhof überhaupt ab. Franziska Hildebrand (2) beendete das erste Rennen des neuen Jahres auf Platz 40, Nadine Horchler (1) kam als 41. und Franziska Preuß (3) als 45. an. Anna Weidel (1) verpasste als 80. sogar die Qualifikation für die Verfolgung. In der Arena am Rennsteig hatte es in der Vergangenheit immer Top-Ten-Plätze im Sprint gegeben.

Die Frauen sind weiter zu abhängig von Dahlmeier, die bei ihrem Comeback nach ihrer Krankheitspause kurz vor Weihnachten den bislang einzigen Podestplatz für das Damen-Team in diesem Winter geholt hatte. In Oberhof fehlt die 25-Jährige genau wie die dreimalige Staffel-Weltmeisterin Vanessa Hinz. Am Montag soll eine Entscheidung fallen, ob das Duo in Ruhpolding wieder dabei ist.

Ex-Weltmeister Erik Lesser hofft derweil, im Männer-Sprint am Freitag (14.30 Uhr) wieder angreifen zu können. Ganz schmerzfrei ist der 30-Jährige nach anhaltenden Rückenproblemen aber noch nicht. «Ich hoffe, dass ich bei 95 Prozent bin. So eine kleine Unstimmigkeit, so eine Blockade habe ich immer noch drin», sagte er.

Wie bei einem Winter-Wunder-Weltcup wähnt sich Olympiasieger Arnd Peiffer. «Von der Kulisse her ist es sehr viel schöner, wenn die Bäume weiß sind, ringsrum Schnee liegt», sagte der 31-Jährige. Genau wie Massenstart-Weltmeister Simon Schempp und Sprint-Weltmeister Benedikt Doll ist Peiffer über zehn Kilometer ein Podest-Kandidat. Top-Favorit ist Weltcup-Spitzenreiter Johannes Thingnes Bö aus Norwegen, der seinen siebten Saison-Sieg anstrebt.

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