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DSV-Adler nach Siegels Sturz geschockt – Schuster sauer

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Zakopane (dpa) – Markus Eisenbichler war geschockt. «Mir geht’s gar nicht gut», sagte der 27-Jährige nach dem Sturz seines Teamkollegen David Siegel beim Sieg der deutschen Skispringer im Team-Wettkampf in Zakopane.

«Das ist kacke. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen», meinte er sichtlich mitgenommen in der ARD. Über den so starken Auftritt der DSV-Adler in der polnischen Skisprung-Hochburg konnte er sich genau wie der Rest der Mannschaft überhaupt nicht freuen.

Bundestrainer Werner Schuster zeigte sich ebenfalls erschrocken – und sauer: «Ich denke es ist ein Fehler des Athleten, aber es war auch ein Fehler der Jury», sagte er. Der Österreicher war der Ansicht: Nach dem später noch mal vom Polen Dawid Kubacki überbotenen Schanzenrekord-Satz von Eisenbichler auf 143 Meter im zweiten Durchgang hätte der Anlauf verkürzt werden müssen.

Auch, weil das nicht geschah, konnte Siegel auf 142,5 Meter springen, stand die Landung aber nicht. Sofort nach dem Aufsetzen auf den Schnee fiel er, verlor die Skibrille und blieb anschließend im Auslauf liegen. Mit einer Trage musste er aus dem Stadion gebracht werden. Der 22-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht. Eine genauere Diagnose gab es zunächst nicht. «Ich will nicht zu weit vorgreifen, aber ich glaube, wir haben diesen Athleten für die Saison verloren», sagte Schuster, der von einer schweren Knieverletzung ausging.

Als der denkbar knappe Sieg mit umgerechnet 5,5 Zentimetern vor Österreich feststand, klatschten sich Eisenbichler, Geiger und Leyhe kurz ab und verschwanden dann ohne Jubel aus dem Auslauf. Dabei hatte es vor Siegels Sturz lange nach einem Freudentag für die Springer ausgesehen.

Vor den wie gewohnt enthusiastischen Fans im polnischen Zakopane, die sich am Ende über den dritten Rang ihrer Mannschaft freuen konnten, hatten die DSV-Adler direkt mächtig losgelegt. Geiger (137 Meter), Eisenbichler (138,5), Siegel (135) und Leyhe (131) zeigten allesamt Top-Sprünge. Nach dem ersten Durchgang lagen die Deutschen umgerechnet etwa fünf Meter vor den Österreichern.

Man habe gezeigt, «Deutschland ist geschlossen stark», hatte der zu diesem Zeitpunkt noch gut gelaunte Siegel, der für Richard Freitag ins Team gerückt war, nach seinem ersten Sprung gesagt. Aus der Mannschaft, die bei Olympia in Pyeongchang Silber holte, waren in Zakopane nur noch Geiger und Leyhe dabei.

Das Schuster-Team kompensiert die Formschwächen der früheren Leistungsträger Andreas Wellinger, Freitag und Severin Freund derzeit immer wieder mit starken Resultaten. Der Vierschanzentournee-Zweite Eisenbichler, der Dritte Leyhe oder auch mal Geiger sind immer für einen Podestplatz gut.

Auch Siegel rückte zuletzt immer weiter an die Spitze heran und hatte sich große Hoffnungen auf seine erste Teilnahme an der Nordischen Ski-WM ab dem 19. Februar im österreichischen Seefeld machen können.

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