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«Freigeist» Brandt nach 5:1: «Zehner» im DFB-Team werden 

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Mainz (dpa) – Bayer Leverkusens Spielmacher Julian Brandt hat sich mit einer Gala-Vorstellung beim 5:1 (4:1) im Bundesligaspiel beim FSV Mainz 05 auch als Regisseur der Zukunft im deutschen Nationalteam empfohlen.

«Wenn ein Zehner gesucht wird und der Bundestrainer der Meinung ist, wir haben keinen im Kader, dann denke ich, dass ich die Qualität dazu hätte», sagte der 22 Jahre alte Nationalspieler. Mit zwei Toren und zwei Vorlagen überragte er am Freitagabend.

Seit der neue Bayer-Coach Peter Bosz ihn von der Außenposition ins zentrale Mittelfeld beordert hat, blüht Brandt förmlich auf. «Wenn man außen spielt, ist man an der Position gebunden und hat weniger Raum», erklärte er. «So kann ich nun wie ein Freigeist herumlaufen. Ich fühle mich in der Rolle sehr wohl.»

Deshalb hofft Brandt, der vom DFB-Teamchef Joachim Löw das prestigeträchtige Nationaltrikot mit der Nummer 10 schon erhalten hat, in der Nachfolge von Mesut Özil auch ähnliche Freiheiten zu bekommen. «Der Bundestrainer wird auch gesehen haben, dass ich die Position gewechselt habe», meinte der 23-malige Nationalspieler. «Was er davon hält, weiß ich nicht, das wird die Zukunft zeigen.»

Der Schachzug von Bosz, den vom Internetportal transfermarkt.de mit einem Marktwert von 45 Millionen Euro taxierten Außenstürmer zur zentralen Figur des Bayer-Spiels zu machen, ist voll aufgegangen. «Julian hat auf den Flügeln gespielt, ich habe ihn aber in der Mitte gesehen», sagte der Niederländer. «Er ist ein sehr guter Spieler und guten Spielern muss man oft den Ball geben. Heute war er überragend und immer im richtigen Moment da.»

Trotz aller Lobeshymnen blieb Brandt auch selbstkritisch. «In der ersten Halbzeit habe ich ein paar Fehlpässe geschlagen. Da war ich am meckern mit mir selbst», sagte er. Dennoch war Brandt mit seinen Ideen der große Initiator des Leverkusener Offensiv-Feuerwerks mit den Toren von Wendell (5. Minute), Kai Havertz (20.) und Karim Bellarabi (43.) sowie seinem ersten Bundesliga-Doppelpack (30. und 64.). Das Gegentor erzielte Robin Quaison (9.) zum 1:1 für Mainz.

Abgesehen von der neuen Rolle als kreativer Fadenzieher im Mittelfeld ist er rundum zufrieden. «Die Leichtigkeit ist da, es funktioniert viel», sagte Brandt. «Ich wusste, dass dieses Selbstbewusstsein in mir steckt, habe es aber vielleicht zu wenig ausgeschöpft.»

Unter seiner Regie feierte die Werkself den dritten Liga-Sieg in Serie, was zuletzt im Frühjahr 2016 gelang, ist wieder voll auf Europacupkurs und hat furiose Wiedergutmachung für den blamablen Pokal-K.o. beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim (1:2) geschafft.

«Wir sind wieder dabei in der Bundesliga und können glücklich nach Hause fahren», sagte Bosz, der Anfang der Woche mit der Vorbereitung auf das Europa-League-Spiel am Donnerstag beim FK Krasnodar beginnen wird. «Wir wollen nicht an die Sache rangehen wie im DFB-Pokal», meinte Julian Brandt vor der Reise nach Russland. «Daraus haben wir gelernt.»

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