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Krätze-Alarm! Immer mehr Fälle in Hessen sorgen für Schrecken

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Immer mehr Menschen in Hessen kriegen die Krätze. Neue Zahlen sorgen für Beunruhigung.

Wiesbaden – Es juckt wie verrückt, ist ansteckbar und bringt die Betroffenen um den Schlaf: Krätze. Der Name mag einigen bekannt vorkommen, jedoch aus einer anderen Zeit. Fakt ist aber, dass die Hautkrankheit wieder auf dem Vormarsch ist. Das Sozialministerium im hessischen Wiesbaden hat nun besorgniserregende Zahlen veröffentlicht und versetzt ein ganzes Bundesland in Schrecken.

Hessen: Zahl der Krätze-Falle hat sich verdoppelt

Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der gemeldeten Krätze-Fälle in Hessen mehr als verdoppelt. Während im Jahr 2017 im Bundesland Hessen 204 Fälle der juckenden Hautkrankheit gemeldet wurden, waren es 2018 satte424 Fälle. Zum Vergleich: 2016 waren es lediglich 85. Ein Grund für die erhöhten Zahlen könnte sein, dass seit Juli 2017 eine Meldepflicht für bestimmte Einrichtungen hinzugekommen ist, so das Ministerium. Einzelfälle der Hautkrankheit sind weiterhin nicht meldepflichtig – falls die Krätze aber in Einrichtungen wie Kinderheimen, Schulen (wie vor kurzem in Lohfelden), Kitas, Gefängnissen, Pflegeheim oder Asylunterkünften auftritt, besteht eine Meldepflicht beim Gesundheitsamt.

Krätze-Alarm in Hessen: Das steckt hinter der Hautkrankheit

Krätze, die unter Medizinern auch als Scabies bekannt ist, wird durch die Krätzmilbe hervorgerufen. Der tierische Parasitbefällt die menschliche Haut – die weiblichen Milben graben sich dabei in die Hornschicht und legen dort ihre Eier ab. Die allergische Reaktion äußert sich beim ersten Mal Krätze nach zwei bis sechs Wochen in Form vonstarkem Juckreiz, der vor allem nachts auftritt. Bei Wärme, also unter der Bettdecke, werden die Tiere unter der Haut noch aktiver. Die weiblichen Krätzmilbenbevorzugen deswegen auch warme Körperstellen, wie die Fingerzwischenräume oder die Achseln. Durch den Juckreiz kann es vorkommen, dass die Haut blutig gekratzt wird. Wer Symptome hat, sollte sofort einen Arzt aufsuchen und Personen informieren, mit denen er oder sie den letzten Wochen viel Körperkontakt hatte.

Die Übertragung der Krätze findet bei Hautkontakt von Mensch zu Mensch statt – dieser muss aber länger als beispielsweise ein einfaches Händeschütteln sein. Besonders betroffen sind da natürlich auch hessische Einrichtungen, in denen sich viele Menschen ansammeln. Wer einmal Krätze hatte, läuft schneller Gefahr sich noch einmal anzustecken. Krätze kannmit Cremes oder Tabletten behandelt werden. Falls ein Krätze-Fall im näheren Umfeld auftritt und man eine Ansteckung vermeiden möchte, gilt Folgendes zu beachten:

  • nicht gemeinsam im Bett schlafen oder kuscheln
  • sorgfältige Hygiene
  • Bettwäsche häufiger wechseln, Handtücher bei mindestens 60 Grad waschen
  • intensiven Hautkontakt vermeiden
  • Fingernägel schneiden

Da es einige Zeit dauern kann, bis die ersten Symptome auftreten, sollte bei einem Krätze-Fall im näheren Umfeld vorsichtshalber immer eine Untersuchung beim Arzt erfolgen.

Krätze in Hessen: Landkreis Fulda stark betroffen

Im Landkreis Fulda in Hessen ist der Anstieg der Krätze-Fälle besonders deutlich: Im Jahr 2017 gab es 29 Fälle,im Jahr 2018 bereits 111. Dabei seien auch wiederholte Erkrankungen bei derselben Person einberechnet. Im Bezug auf die Bevölkerung im ganzen Bundesland, sei die Häufigkeit der Hautkrankheit jedoch immer noch "als gering einzustufen", so das Gesundheitsamt im hessischen Fulda. Eine Vergleichszahl zu ganz Deutschland stehe nicht zur Verfügung, da die Krätze-Fälle nicht an die übergeordneten Behörden mitgeteilt werden müssen. Die extratipp.com*-Leser interessieren sich auch für folgende Meldung: Unbekannter belästigt junges Mädchen – jetzt sucht Polizei 1,60-Meter-Mann!

Natascha Berger mit Material von dpa

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