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Nur noch vier Meter bis zur Rettung? Brunnen-Drama um Julen (2) neigt sich dem Ende

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Seit mehr als einer Woche suchen Rettungskräfte in Spanien nach dem kleinen Julen, der in einen fast 110 Meter tiefen Brunnenschacht gestürzt ist. Nun läuft die entscheidende Phase bei den Bergungsarbeiten.

Update 20.33 Uhr: Kampf gegen Gestein, Kampf gegen die Uhr: Ungeachtet der schwindenden Überlebenschancen haben sich Einsatzkräfte in Spanien am Dienstag verzweifelt einen Weg in Richtung des eingeschlossenen Kleinkinds Julen gebahnt. Nach der Fertigstellung eines Rettungsschachts, der parallel zum Brunnenloch verläuft, hofften die Männer, den Zweijährigen im Laufe des Mittwochs endlich zu erreichen. Das ist der zehnte Tag nach dem letzten Lebenszeichen.

Noch in der Nacht auf Mittwoch wollten Minenarbeiter im unteren Ende des Schachts mit dem Bau einer etwa vier Meter langen Verbindung zu jener Stelle beginnen, an der das Kind in 70 bis 80 Meter Tiefe vermutet wird. Das berichteten Medien unter Berufung auf die Helfer an der schwer zugänglichen Unfallstelle in Totalán in der Nähe von Málaga in Andalusien.

Viele Experten gaben auch am Dienstag die Hoffnung nicht auf, dass der Kleine lebend geborgen werden kann. Man komme „in Rekordtempo“ voran und brauche nur noch einen „letzten Kraftakt, um Julen da rauszuholen“, sagte Innenminister Fernando Grande-Marlaska vor Journalisten. Der Delegierte der Zentralregierung in Andalusien, Alfonso Rodríguez Gómez de Celis, betonte, einen vergleichbaren Notfall habe es „weltweit noch nie gegeben“. Bis Mittwoch werde man das Kind bergen. Er hoffe auf „einen glücklichen Ausgang“.

Die Minenarbeiter, die eigens aus der nördlichen Kohleregion Asturien entsandt wurden, mussten das letzte Stück, den waagerechten Tunnel, mit Muskelkraft graben. Sie würden sich mit Spitzhacken und Schaufeln, gegebenenfalls auch mit kleineren Explosionen und Presslufthämmern durch den Felsen zu kämpfen versuchen, erklärte der Sprecher der Einsatzkräfte, Ángel García Vidal. Der Wegebau-Ingenieur rechnet für diese Arbeit mit insgesamt 20 bis 24 Stunden.

Wegen des begrenzten Platzes sollen den Behördenangaben zufolge jeweils nur zwei Arbeiter gleichzeitig mit einer speziellen, an einem Kran befestigten Kapsel in den insgesamt 80 Meter tiefen Parallelschacht herabgelassen werden. Die Verbindung wird nur 1 Meter breit und 1,20 Meter hoch sein, so dass die „Kumpel“ liegend oder bestenfalls kniend werden arbeiten müssen.

Rückschlag bei der Rettung des kleinen Julen

Update 16.12 Uhr:Die Bergungsarbeiten für den in ein Bohrloch gestürzten kleinen Julen in Spanien haben einen weiteren Rückschlag erlitten. Nachdem es Helfern am Montagabend gelungen war, einen Hilfsschacht zur Bergung des Zweijährigen fertigzustellen, passten die zu dessen Stabilisierung vorgesehenen Rohre nicht. Der Schacht sollte am Dienstag weiter verbreitert werden.

Beim Herablassen der Stabilisierungsrohre seien die Spezialisten in 40 Meter Tiefe auf Schwierigkeiten gestoßen, sagte ein Regierungssprecher in Málaga. Die Arbeiten zur Verbreiterung des Schachtes liefen, es sei jedoch nicht abzusehen, wie lange diese dauern würden.

Sobald der Schacht durch die Rohre stabilisiert ist, soll ein Team von acht Bergbauexperten in den Schacht hinabgelassen werden und mit dem Bau eines vier Meter langen horizontalen Verbindungstunnels bis zu dem Bohrloch beginnen, in das der Zweijährige am Sonntag vor einer Woche gestürzt war. Dafür sind etwa 24 Stunden veranschlagt. Die Experten hoffen, Julen dann bergen zu können.

Der zweijährige Julen war nach Angaben seiner Familie am 13. Januar in der Nähe der andalusischen Gemeinde Totalán in das Loch gefallen, während seine Eltern in der Nähe picknickten. Der 110 Meter tiefe Erkundungsschacht mit einem Durchmesser von nur 25 Zentimetern war laut örtlichen Medien im Dezember bei der Suche nach Wasser gebohrt worden. Demnach war der Schacht nicht abgesichert und nicht gekennzeichnet.

News vom 22. Januar 14.31 Uhr

Málaga – Die Bergung des in einen Brunnenschacht gestürzten zweijährigen Julen in Spanien steht vor der entscheidenden Phase. Nachdem die Bohrung eines Parallelschachts am späten Montagabend abgeschlossen wurde, wollten Minenarbeiter am Dienstagmittag damit beginnen, manuell einen vier Meter langen Tunnel zu graben. So wollen sie waagerecht an die Stelle gelangen, an der das Kind vermutet wird, wie spanische Medien unter Berufung auf die Einsatzkräfte in Totalán in der Nähe des andalusischen Málaga berichteten.

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Wie lange sie dafür brauchen werden, war unklar. Experten befürchteten aber, dass weitere 24 Stunden nötig sein könnten, um sich durch den Felsen zu kämpfen. Sie sollen sich unter anderem mit Spitzhacken und Presslufthämmern vorarbeiten. Allerdings können wegen des begrenzten Platzes jeweils nur zwei Arbeiter gleichzeitig mit einer speziellen, an einem Kran befestigten Kapsel in den 80 Meter tiefen Parallel-Schacht herabgelassen werden, wie die Zeitung „La Vanguardia“ schrieb.

Zuvor mussten aber noch die Wände des vertikalen Rettungslochs mit Metallrohren befestigt und stabilisiert werden, um Erdrutschen vorzubeugen und die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten. Allerdings stießen die Retter dabei am Dienstag auf neue Probleme. Es sei nötig, den vertikalen Schacht in seinem unteren Teil zunächst breiter zu bohren, sagte ein spanischer Journalist vor Ort. Wie lange dies dauern könnte, war nicht abzusehen.

107 Metern tief, 30 Zentimeter breit – in diesen Schacht stürzte Julen

Der Schacht, in den Julen am 13. Januar bei einem Ausflug mit seinen Eltern gefallen war, ist 107 Meter tief, hat aber nur einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimetern. Medienberichten zufolge war er illegal auf der Suche nach Wasser gebohrt worden.

Die Retter hoffen, das Kind in einer Tiefe von 70 bis 80 Metern finden zu können. Bei Kameraaufnahmen war im Schacht in gut 70 Metern Tiefe eine Tüte mit Süßigkeiten entdeckt worden, die Julen bei sich hatte. Lose Erde verhinderte aber ein tieferes Vordringen mit der Kamera. Lebenszeichen des Kindes gibt es nicht.

Bei der Bohrung des Parallel-Schachts war zunächst eine Plattform zur Stabilisierung der Bohrmaschine in etwa 20 Metern Tiefe angebracht worden. Um auf die angepeilte Tiefe von 80 Metern zu gelangen, waren bis Montagabend in mühseliger, 55-stündiger Arbeit weitere 60 Meter in den extrem harten Fels gebohrt worden.

Julen könnte noch leben

Ob das Kind noch am Leben war, war unklar, jedoch verringerten sich die Chancen auf einen glücklichen Ausgang des dramatischen Unglücks mit jeder Minute. Experten haben aber immer wieder betont, dass es nicht völlig ausgeschlossen ist, dass Julen noch leben könnte.

El-País-Bericht

Bericht Canal Sur

dpa

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