Die Opfer des verheerenden Brandes in einer pakistanischen Textilfabrik vor rund drei Jahren wollen den Textildiscounter KiK in Deutschland auf Schadenersatz verklagen.
Der Textil-Discounter “Kik” lässt in Pakistan, China und Bangladesch produzieren.
Durch das Feuer in einer Fabrik, die für KiK produzierte, waren im September 2012 in Karachi mehr als 250 Menschen ums Leben gekommen. Ein Anwalt sollte die Klage im Namen von drei Hinterbliebenen und einem früheren Arbeiter der Fabrik noch am Freitag beim Landgericht Dortmund einreichen. Es wäre nach Auskunft des Deutschen Instituts für Menschenrechte die erste zivilrechtliche Klage dieser Art in Deutschland. Die Kläger werden in dem Verfahren von zwei Organisationen unterstützt.
Eine KiK-Sprecherin erklärte, das Unternehmen habe schon eine Million US-Dollar bereitgestellt und sei zu weiteren Hilfszahlungen bereit.
Drei Hinterbliebene und ein gesundheitlich beeinträchtigter früherer Arbeiter der Fabrik fordern von dem Unternehmen aus Bönen bei Dortmund jeweils 30 000 Euro. Sollte das Gericht die Klage annehmen, wäre dies nach Auskunft des Deutschen Instituts für Menschenrechte das erste zivilrechtliche Verfahren dieser Art in Deutschland. Damit könnte der Fall auch Signalwirkung für andere Firmen haben, die ihre Produkte in Billiglohnländern herstellen lassen. Die Kläger werden in dem Verfahren von der Hilfsorganisation Medico International und dem Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte unterstützt. (dpa)
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