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Schwarz vs. Streich: Duell der heimatverbundenen Trainer

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Mainz 05 und der SC Freiburg gehören zu den grauen Mäusen der Bundesliga. Am bekanntesten sind noch die Trainer beider Teams – obwohl beide in ihrer Laufbahn als Fußball-Lehrer bisher nie die Heimatregion verlassen haben.

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Mainz (dpa) – Sandro Schwarz und Christian Streich lieben ihren Job als Fußball-Trainer, den regionalen Wein – und ihre Heimat. Das Duo gehört zu den wenigen Fußball-Lehrern, die ihr Glück bisher nie in der Fremde gesucht haben.

Schwarz arbeitet seit seinem Einstieg ins Trainergeschäft im Rhein-Main-Gebiet und kehrte nach anfänglichen Stationen in Wehen und Eschborn 2013 in seine Geburtsstadt zum FSV Mainz 05 zurück, wo er bereits als Zweitliga-Profi kickte. Streich arbeitet sogar schon 24 Jahre lang für den SC Freiburg – erst als Nachwuchscoach, seit Ende 2011 als Cheftrainer. Am Freitag (20.30 Uhr/Eurosport Player) treffen beide mit ihren Teams aufeinander.

«Viele Trainer arbeiten nicht in ihrer Heimat, bei uns ist es eine Sondersituation», stellte Streich unlängst in einem Interview des «kicker» fest. Und Schwarz betonte bei dem Doppel-Gespräch: «Wie es insgesamt wäre, in einer anderen Region Profitrainer zu sein, können wir gar nicht richtig bewerten, weil wir es noch nicht erlebt haben.»

Wollen sie auch gar nicht, denn sowohl Schwarz als auch Streich fühlen sich bei ihren Heimatclubs sehr wohl. «Welcher Trainer kann schon daheim wohnen?», sagte Streich in der SWR-Sendung «Sport im Dritten». «Die meisten sind ja ständig auf der Rolle – zwei Jahre hier, zwei Jahre dort.»

Für den 53-Jährigen gibt es noch einen weiteren Grund, warum er dem Sportclub die Treue hält: «Der Verein ist so aufgestellt, dass nicht sofort die Pfeile aus jeder Ecke fliegen, wenn du dreimal verloren hast. Ich bin kein Trainer, der das aushalten würde», begründete er seine erneute Vertragsverlängerung im Februar.

Der 13 Jahre jüngere Schwarz hatte in seiner Premierensaison 2017/18 deutlich mehr Kritik auszuhalten. «Es war ein sehr lehrreiches Jahr», sagte er nach dem geglückten Klassenerhalt. Obwohl die 05er in den vergangenen acht Spielen sieben Niederlagen kassierten und im Monat März keinen einzigen Punkt holten, muss er aber nicht um seinen Job bangen. «Er genießt im Verein absolutes Vertrauen», sagte Sportvorstand Rouven Schröder vor einigen Wochen anlässlich der Vertragsverlängerung bis 2022.

Anders als im Vorjahr können Schwarz und Streich, die auch abseits des Rasens gut miteinander können, dem Duell gelassen entgegensehen. Damals standen beide Mannschaften im Abstiegskampf, mit dem sie in dieser Saison nichts zu tun haben. Mainz ist mit 30 Punkten 13., Freiburg mit 32 Zählern Zwölfter – weit weg von der gefährlichen Tabellenregion.

Dennoch könnte die Stimmungslage kaum unterschiedlicher sein. Während die Breisgauer zuletzt beim 1:1 gegen Rekordmeister Bayern München einen überraschenden Punkt bejubelten, herrscht bei den Mainzern eher Trübsal. «Der Frust ist groß bei allen. Aber wir haben die Chance, die Dinge wieder in unsere Richtung zu drehen», sagte Schwarz.

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