Wirtschaft

Warnstreiks bei der Bahn für Anfang der Woche angekündigt

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Schlechte Nachrichten für Kunden der Bahn: Die Tarifgespräche zwischen Gewerkschaften und Bahn sind gescheitert – Streiks seien nun unvermeidlich, heißt es.

Ein Reisender läuft am Bahnhof an wartenden Zügen entlang.

Bahn-Reisende müssen sich nach dem vorläufigen Scheitern der Tarifgespräche in der Vorweihnachtszeit auf Streiks und damit auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) erklärte am Samstag die seit zwei Monaten laufenden Verhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert. “Warnstreiks werden nun unweigerlich die Folge sein”, teilte die Gewerkschaft mit. Reisende müssten schon zu Beginn der kommenden Woche “mit erheblichen Zugausfällen rechnen”.

„Der Arbeitgeber hat uns nur Angebote vorgelegt, die nicht den Forderungen unserer Mitglieder entsprachen“, erklärte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. „Am Ende fehlte aus unserer Sicht ein Prozent mehr angesichts der vom Arbeitgeber angebotenen längeren Laufzeit“, fügte sie hinzu.

Die Bahn kritisierte den Abbruch der Gespräche als “völlig überflüssige Eskalation”. Die parallel laufenden Gespräche mit der Lokführergewerkschaft GDL sollen am Dienstag fortgesetzt werden. Nach dpa-Informationen hatte die Bahn zwei Erhöhungsstufen für das Gehalt angeboten – einmal 2,5 Prozent und einmal 2,6 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 29 Monaten. „Die Laufzeit ist zu lang, die Prozente sind daran gemessen zu niedrig“, sagte Rusch-Ziemba.

Die Verhandlungen dauerten die ganze Nacht

Mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vertagte sich die Bahn auf den kommenden Dienstag (11.12.) in Eisenach. Hier sei man kurz vor dem Ziel, betonte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. Die EVG lehnte hingegen eine Vertagung ab.

Die ganze Nacht hindurch hatte das Unternehmen mit der EVG sowie separat mit der GDL verhandelt. Dabei sei der erhoffte Durchbruch nicht gelungen, hieß es nun aus beiden Gewerkschaften. Sowohl EVG als auch GDL hatten zu Beginn 7,5 Prozent mehr Geld gefordert.

Die Bahn forderte die EVG auf, die Gespräche wieder aufzunehmen. Die EVG habe ein “7-Prozent-Paket” abgelehnt. Das Angebot der Bahn umfasse 6,7 Prozent inklusive Wahlmodell und Erhöhung der betrieblichen Altersvorsorge. “Bei diesem Angebot den Verhandlungstisch zu verlassen, ist nicht nachvollziehbar und verunsichert völlig unnötig unsere Kunden mitten in der Weihnachtszeit”, erklärte Personalvorstand Seiler.

Die DB habe alle EVG-Forderungen inklusive der Kernforderungen erfüllt. Zum DB-Angebot gehörten demnach eine Entgelterhöhung in Höhe von insgesamt 5,1 Prozent in zwei Stufen und eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro. Anstelle der zweiten Stufe sollte den Mitarbeitern erneut die Möglichkeit eröffnet werden, mehr Freizeit zu wählen.

Die Verhandlungen in Hannover liefen seit Donnerstag parallel in zwei Hotels. Die EVG hatte bereits vorab mit einem Abbruch der Gespräche und „weiterreichenden Aktionen“ gedroht, falls in dieser Runde keine Einigung gelingen sollte. Sie vertritt etwa 160.000 Beschäftigte der Deutschen Bahn im Inland. Die kleinere GDL verhandelt für einen Teil davon – rund 36.000 Beschäftigte des Zugpersonals, darunter vor allem Lokführer, Zugbegleiter und Bordgastronomen. (dpa, AFP)

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