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Ex-Doper Loginow siegt in Oberhof – Doll im Sprint Vierter

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Oberhof (dpa) – Der wegen seiner Dopingvergangenheit umstrittene russische Biathlet Alexander Loginow hat in Oberhof seinen ersten Weltcupsieg gefeiert.

Der 26 Jahre alte frühere Juniorenweltmeister, der bis Ende 2016 zwei Jahre wegen Epo-Missbrauchs gesperrt war, setzte sich im Sprint ohne Schießfehler 25,2 Sekunden vor Gesamtweltcup-Spitzenreiter Johannes Thingnes Bö aus Norwegen durch. Beste Deutsche über zehn Kilometer waren Weltmeister Benedikt Doll als Vierter und Olympiasieger Arnd Peiffer als Fünfter. Einen Tag nach dem Debakel der Frauen sorgte das Duo beim Heimspiel für positivere Stimmung beim DSV.

Thema des Tages war jedoch der Premierenerfolg von Loginow, der im Feld wenige Freunde und Fürsprecher hat. Ex-Weltmeister Erik Lesser sagte in der vergangenen Saison, vor überführten Dopern wie Loginow verliere nicht nur er «jeglichen Respekt». Auch Teamkollegin Vanessa Hinz wurde – angesprochen auf Loginow und dessen in der Vergangenheit ebenfalls gesperrte Landsfrau Irina Starych – schon sehr deutlich. «Dass die einfach so zurückkommen und plötzlich wieder vorne mit dabei sind. Ich tue mich schwer damit, denen zu gratulieren», sagte Hinz im Dezember: «Können die sich überhaupt noch selbst im Spiegel anschauen?»

Loginow zeigt zwar wenig Einsicht («Ich möchte nicht an die Vergangenheit denken»), sagte aber auch schon: «Ich lade alle ein, mich im Training zu besuchen und zu schauen, wie ich arbeite.» Aktuell gehört er auch zu jenen fünf russischen Skijägern, gegen die in Österreich die Staatsanwaltschaft wegen möglicher Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln bei der WM 2017 in Hochfilzen ermittelt. Sollte sich der Verdacht bestätigen, droht die nächste Sperre. Loginow bestreitet jede Form des Missbrauchs und verwies bei Instagram vor wenigen Wochen auf seine vielen negativen Dopingtests. Sein Sieg in Thüringen hatte sich angedeutet, in diesem Winter war er schon zweimal Zweiter und zweimal Dritter geworden.

25,2 Sekunden hinter Loginow landete Bö (1 Strafrunde). Auf Rang drei schaffte es Sebastian Samuelsson zwei Sekunden vor Doll (1), der seinen zweiten Podiumsplatz in diesem Winter nur knapp verfehlte. Peiffer (1) kam 0,5 Sekunden danach ins Ziel. Beide leisteten sich Fehler im Stehendschießen. «Das ist schon ärgerlich», sagte Doll.

Lesser schaffte es bei seinem Comeback nach fast überstandenen Rückenproblemen auf Platz 16. «Der Rücken hält, aber die Form ist noch nicht ganz da», sagte der Thüringer im ZDF und ergänzte: «Ich habe läuferisch aber ziemlich auf die Fresse gekriegt.»

Noch bitterer wurde es für Massenstart-Weltmeister Simon Schempp, der mit drei Fehlern und knapp dreieinhalb Minuten Rückstand als 70. sogar die Qualifikation für die Verfolgung verpasste. Johannes Kühn (4) wurde 39., Lucas Fratzscher (4) 93.

Nach dem historisch schlechten Damen-Sprint am Donnerstag mit den Plätzen zwischen 34 und 80 ohne Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier soll in der Verfolgung am Samstag die Wende zum Guten eingeleitet werden – Podestplätze sind allerdings nicht zu erwarten. «Jede soll ihr Rennen so gestalten, dass sie eine gute Leistung bringt und Selbstvertrauen tankt», sagte Damen-Bundestrainer Kristian Mehringer.

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