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Unfassbare Entwicklung im Fall Rebecca: Machten Ermittler schwerwiegenden Fehler?  

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Mehr als einen Monat ist Rebecca Reusch aus Berlin bereits vermisst. Wird die 15-Jährige jemals gefunden? Nun gab es eine Wende in dem Vermisstenfall. 

  • Seit dem Morgen des 18. Februar 2019 wird die 15-jährige Rebecca Reusch aus Berlin vermisst.
  • Die Kripo geht von einem Tötungsdelikt aus. Eine Leiche wurde bislang jedoch nicht gefunden. 
  • Zuletzt übernachtete die Schülerin bei einer ihrer Schwestern und deren Ehemann im Haus des Paares. 
  • Am zehnten Tag nach dem Verschwinden Rebeccas kam es zu einer Festnahme – ihr Schwager steht unter Verdacht.
  • Die Ermittler suchten auch über die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ – rund 2.200 Hinweise gingen bislang ein.
  • Am 22. März wurde Florian R. dann freigelassen, bereits zum zweiten Mal. Die Staatsanwaltschaft hält ihn trotzdem weiterhin für tatverdächtig. 
  • Die Anwältin von Florian R. kritisiert Ermittler und Medien.

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Update vom 5. April 2019: Es wäre eine unglaubliche Wende im Fall Rebecca. Wie die Bild erfahren haben will, stammt das im Kofferraum des Schwagers gefundene Haar eindeutig nicht von der 15-Jährigen. Damit bricht ein für die Ermittler wichtiges Indiz aus der Beweiskette heraus, wurde Florian R. doch auch aufgrund dieser Tatsache bereits zwei Mal festgenommen. Machten die Ermittler einen schwerwiegenden Fehler bei der Beweisaufnahme? Dafür scheinen sie nun eine neue Spur zu verfolgen. Demnach würde schon bald eine weitere Suche nach dem Mädchen nahe der Stadt Beeskow in Brandenburg erfolgen. 

Wie die Tageszeitung erfahren haben will, leben in diesem Ort die Großeltern des für die Polizei noch immer dringend Tatverdächtigen. Demnach könnte es dort Verstecke geben, die nur Florian R. aufgrund seiner Ortskenntnisse wissen könne. Die Staatsanwaltschaft wollte sich am frühen Freitagmorgen auf Anfrage der Berliner Zeitung nicht zu den Indizien äußern. Eine Suche nach der vermissten Rebecca solle dem Bericht zufolge am Freitag und am Wochenende jedoch definitiv nicht fortgesetzt werden. 

Rätsel um Leiche im sächsischen Wald: Toter Junge hat jetzt ein Gesicht – aber bleibt unbekannt

22.15 Uhr: Es ist ein neues Indiz bekannt geworden – und der Verdacht gegen den Schwager der vermissten Rebecca erhärtet sich dadurch. Bekannt war bereits, dass sein Twingo von einem Kennzeichen-Erfassungssystem auf der A12 registriert wurde. Das war am Tag des Verschwindens der Jugendlichen und einen Tag danach. Für diese Fahrten hat er der Polizei bisher keine glaubhaften Erklärungen geben können – oder wollen. Nun schreibt bild.de, die Polizei gehe davon aus, dass er die A2 bei Beeskow verließ, einer Kleinstadt in Brandenburg. In diesem Gebiet kennt sich der Verdächtige aus, denn seine Großeltern leben dort. Ein Fahnder sagte der Bild, dass Florian R. wissen könne, „wo es Verstecke gibt, die nur schwer erreichbar sind“. 

Und ausgerechnet bei Beeskow hatten auch Polizei-Spürhunde mehrfach angeschlagen! Die Polizei will deshalb die Suche im Umkreis um Beeskow weiter fortsetzen. 

Der Schwager wird allerdings durch ein weiteres Ermittlungsergebnis entlastet. Als ein Indiz galt ein Haar, das im Kofferraum seines Wagens gefunden wurde. Entgegen der ersten Vermutung stammt das Haar jedoch eindeutig nicht von Rebecca. Die Polizei hält es für möglich, dass ihre Leiche im Kofferraum transportiert wurde – daher spielte das Haar in der Beweiskette eine wichtige Rolle. 

Rebecca Reusch vermisst: Zweifel am Schwager? Mutter dementiert Aussage des Vaters

11.31 Uhr: Nachdem Rebeccas Vater am Mittwoch im Gespräch mit der Bild erklärt hatte, an der Unschuld seines Schwiegersohns in einem kurzen Moment Zweifel gehabt zu haben, äußerte sich nun auch Rebeccas Mutter Brigitte. "Das Verhältnis zu unserem Schwiegersohn ist nach wie vor ungetrübt. Es gab bisher nie begründete Zweifel an seiner Unschuld. Mein Mann hat solche Zweifel auch nie gegenüber der Presse geäußert", stellt die Mutter dreier Kinder fest. Demnach halte sich Florian R. seit der Freilassung im "häuslichen familiären Bereich" auf. Er versuche offenbar, das Erlebte, die Festnahmen und die U-Haft im Kreise seiner kleinen Familie zu verarbeiten, berichtet RTL. 

Rebecca Reusch vermisst: Nach Freilassung nun auch berufliche Konsequenzen für den Schwager 

8.24 Uhr: Die Suche nach der vermissten Rebecca aus Berlin scheint sich schwieriger zu gestalten, also bislang angenommen. Noch immer führt keine Spur eindeutig zu dem Aufenthaltsort des Mädchens. Auch für die Familie der 15-Jährigen dürfte die Situation unvorstellbar schwer sein. Nicht nur ihre Tochter fehlt, auch der Schwager des Mädchens wurde aus seinem geregelten Leben geworfen. Für die Polizei gilt der 27-Jährige noch immer als tatverdächtig. 

Wie die Bild in ihrer Donnerstags-Ausgabe berichtet, wurde der Schwager der Vermissten sogar von seinem Job als Koch in einem Hotel am Kurfürstendamm beurlaubt. Seit seiner Entlassung aus der Untersuchungshaft hält er sich demnach nicht bei seiner Frau Jessica, Rebeccas Schwester, und seiner Tochter auf. Florian R. wohne seitdem bei seiner Mutter, wie die Zeitung berichtet. 

Update vom 4. April 2019, 6.15 Uhr: Obwohl von Rebecca schon mehr als sechs Wochen jedes Lebenszeichen fehlt, bekommt die Polizei noch immer Hinweise aus der Bevölkerung. Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch bestätigte, gingen bislang rund 2.200 Hinweise zu dem Verschwinden des Mädchens ein. Die Ermittlungen würden demnach weitergehen, auch wenn dies nicht in öffentlicher Form geschieht. 

Rebecca Reusch vermisst: Vater spricht über ihren Schwager und gesteht Zweifel ein 

Update vom 3. April 2019, 15.06 Uhr: Noch immer gibt es kein Lebenszeichen von der vermissten 15-jährigen Schülerin Rebecca Reusch aus Berlin. Obwohl der Schwager des Mädchens für die Polizei noch immer als dringend tatverdächtig gilt, reichen die Indizien für eine weitere Inhaftierung des Kochs nicht aus. Nach einigen Tagen Funkstille äußerte sich nun der Vater des Mädchens im Gespräch mit der Bild. Die Zeitung erreichte Bernd Reusch bei der Arbeit, von dort erklärte er: „Innerhalb der Familie hat keiner Zweifel an Florian.“ 

Durch die Arbeit als Fliesenleger versucht sich der verzweifelte Vater demnach offenbar abzulenken. Bernd Reusch berichtet über den Kontakt mit dem vor mehr als einer Woche aus der Untersuchungshaft entlassenen Florian R.: „Wir haben mit Florian seit seiner Freilassung gesprochen, auch nachgebohrt, was an dem Tag von Rebeccas Verschwinden passiert ist. Aber er darf nichts sagen, seine Anwältin hat ihm das verboten.“

Wie der Vater in dem Gespräch zugibt, hatte er trotzdem kurzzeitig Zweifel an der Unschuld seines Schwiegersohns: „Die Mordkommission wollte uns da was einreden, aber das kann nicht sein.“ Zu den Ermittlern hat die Familie nur spärlichen Kontakt. „Wir wissen nichts und hören auch nichts. Die Mordkommission meldet sich überhaupt nicht“, zeigt sich Bernd Reusch verzweifelt. Neuigkeiten über die Ermittlungen erfahre die Familie demnach nur aus den Medien. Das Verhältnis zu seinem Schwiegersohn sei dagegen unverändert. 

Video: Warum glauben alle an die Unschuld des Schwagers?

Rebecca Reusch vermisst: Polizei in der Zwickmühle – Staatsanwalt plötzlich zuversichtlich

Update 21.05 Uhr: Weiterhin fehlt von Rebecca Reusch aus Berlin jede Spur. Den bislang einzigen Tatverdächtigen, den Schwager der 15-Jährigen, musste die Polizei vor Kurzem wegen mangelnder Beweise freilassen. Trotzdem glaube man weiter fest an ein Weiterkommen, erklärte die Staatsanwaltschaft Focus Online. „Wir sind zuversichtlich, dass wir bald einen neuen und wichtigen Anhaltspunkt finden, der uns zu Rebecca führen könnte“, so Martin Steltner, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Berlin. Um welche Hinweise es sich dabei handle, könne er wegen der laufenden Ermittlungen nicht sagen.

Da Rebeccas Schwager noch immer kein Alibi für die verdächtigen Autofahrten habe, bleibe er weiterhin tatverdächtig. Seine Entlassung gründete laut Steltner nur auf einem Mangel von Beweisen, sodass der Tatverdacht nicht weiter erhärtet werden konnte. „Aber das kann sich jederzeit ändern, so wie wir wichtige neue Hinweise haben. Das gilt auch für eine erneute Verhaftung des Verdächtigen“, so der Sprecher gegenüber Focus Online. Bis dahin sei der Schwager jedoch frei, er könne „auch in die Karibik reisen“, ohne dass die Staatsanwaltschaft dies verhindern könne.

Ein anderer Vermisstenfall jährt sich nun bereits zum 24. Mal. Die damals 19-jährige Sonja Engelbrecht verschwand mitten in München spurlos. 

Rebecca vermisst: Kripo steckt in Zwickmühle

Ursprungsartikel vom 02. April 2019: Berlin – Seit über sechs Wochen gilt Rebecca Reusch aus Berlin als vermisst. Von der 15-Jährigen gibt es trotz intensiver Suchmaßnahmen kein Lebenszeichen. Obwohl bislang keine eindeutigen Spuren gefunden wurden, gehen die Ermittler von einem Tötungsdelikt aus. Als dringend tatverdächtig gilt noch immer Rebeccas Schwager. Florian R. wurde bereits zweimal festgenommen und wieder auf freien Fuß gesetzt, eine Tat kann ihm zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachgewiesen werden. Lesen Sie hier alle bisherigen Nachrichten über den Vermisstenfall Rebecca Reusch. 

Vermisste Rebecca Reusch aus Berlin: Wird der Fall jemals gelöst? 

Das Verschwinden der Schülerin bleibt mysteriös. Das letzte Wochenende vor ihrem Verschwinden verbrachte Rebecca im Haus ihrer älteren Schwester Jessica und deren Mann Florian. Am Morgen des 18. Februar verliert sich ihre Spur, Rebecca sollte eigentlich wie geplant die Schule besuchen. Dort kam das Mädchen jedoch nie an. Was an dem Montagmorgen tatsächlich passierte, ist unklar. Während die Polizei von einem Verbrechen innerhalb des Wohnhauses ausgeht, vermutet die Familie der Vermissten, dass Rebecca gegen ihren Willen festgehalten wird. 

Lesen Sie auch bei fnp.de*: Vermisst: Familie verzweifelt – Wer hat Deanna (17) aus Gießen gesehen?

Schwager der vermissten Rebecca gilt für die Polizei als Tatverdächtiger

Die bislang gesammelten Beweise reichen für einen erneuten Haftbefehl gegen den Schwager des vermissten Mädchens nicht aus, doch weitere Suchaktionen der Polizei scheinen zunächst nicht geplant zu sein. Trotzdem gilt Florian R. noch immer als tatverdächtig, die Ermittler sind sich offenbar noch immer sicher, dass der Koch die kleine Schwester seiner Frau umgebracht hat. Trotzdem wurden die Fahndungsfotos des 27-Jährigen mittlerweile von der Homepage der Generalstaatsanwaltschaft gelöscht. 

Video: Chronologie des Falls „Rebecca“

Anklage ohne Rebeccas Leiche? Wahrscheinlichkeit eines Freispruchs wäre hoch

Obwohl die Ermittler als Täter offenbar nur den 27-Jährigen in Betracht ziehen, kann Florian R. zum jetzigen Zeitpunkt nicht angeklagt werden. Zu dünn sind die bisher gesammelten Indizien, die für eine Schuld des Mannes sprechen würden. So wurden beispielsweise Haare der 15-Jährigen im Familienauto gefunden, auch Fasern der Decke wurden im Kofferraum des Twingo entdeckt. Eine Autobahnfahrt des Schwagers, am Vormittag des Tages, gibt Rätsel auf. Wieso fuhr der 27-Jährige in Richtung der polnischen Grenze? Wirkliche Indizien, die auf ein Verbrechen schließen lassen, bleiben bislang aus. Trotzdem sind sich die Ermittler sicher, dass Rebecca das Haus nicht lebend verlassen habe. 

Aufgrund der wenigen Indizien würde der Schwager des Mädchens mit hoher Wahrscheinlichkeit freigesprochen werden. Eine weitere Anklage, wenn beispielsweise eine Leiche gefunden werden würde, wäre damit unwirksam. In Deutschland darf nach einem Freispruch kein Mensch für das gleiche Verbrechen noch einmal angeklagt werden. Doch welche weiteren Möglichkeiten gibt es in diesem mysteriösen Vermisstenfall noch? 

Zeugin will Rebecca Reusch aber noch gesehen haben

Zeugin Samantha will Rebecca am Abend ihres Verschwindens noch an einer Bushaltestelle im Berliner Stadtteil Britz gesehen haben, sie soll dabei telefoniert haben. Das Handy des Mädchens wurde jedoch noch am Morgen ausgeschaltet. 

Weitere Spur: Die Internetbekanntschaft von Rebecca

Eine weitere Spur hätte die Internetbekanntschaft des Mädchens sein können. Ihre Familie gab bekannt, dass Rebecca kurz vor ihrem Verschwinden von einem Max oder Maximilian bei Instagram angeschrieben worden sei. Nach Angaben ihrer Schwester, soll das Profil des Mannes kurz nach dem Verschwinden gelöscht worden sein. Doch auch hier scheint die Polizei wenig Hoffnung in diese Spur zu setzen. Natürlich könnte Rebecca auch freiwillig von Zuhause weggelaufen sein. Offenbar löschte die 15-Jährige kurz vor ihrem Verschwinden etliche Bilder aus ihren sozialen Profilen. Freunde berichteten gleich zu Beginn von einem seltsamen Verhalten der Schülerin. Doch kann sich ein Mädchen neben der aktuellen Berichterstattung durch die Medien in Deutschland unerkannt aufhalten? 

Die Ermittler sind deshalb auf weitere Indizien oder sogar den Aufenthaltsort des Mädchens angewiesen. Nur dann wird das vermutliche Verbrechen an der 15-Jährigen aufgeklärt werden können. 

Vermisste Rebecca aus Berlin: Wann wird der Fall zum „Cold Case“? 

Ab wann wird der Vermisstenfall Rebecca dann zu den Akten gelegt? Klar ist: rund 2.000 Hinweise gingen bislang ein, die meisten von ihnen nach der Ausstrahlung der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“. Einen exakten zeitlichen Moment, ab dem der Fall zum „Cold Case“ wird, gibt es nicht. Erst wenn sich absolut keine weiteren Ermittlungserfolge einstellen, könnte der Vermisstenfall Rebecca zu den Akten gelegt werden. Doch auch dann gibt es noch Hoffnung für die Familie der vermissten Rebecca. Im Fall der vermissten Maddie McCann sucht ein 29-köpfiges Team noch immer nach dem Mädchen. 

Sollten sich im Laufe der Zeit weitere wichtige Erkenntnisse ergeben, könnte der Fall jederzeit neu aufgerollt werden. 

Lesen Sie auch: Emotionaler Gänsehaut-Moment bei „Aktenzeichen XY“ – Ex-Prostituierte bricht live in Sendung in Tränen aus. Nach der Ausstrahlung der ZDF-Sendung dann der Schock: Die seit knapp 30 Jahren bekannte „Aktenzeichen“-Stimme verstarb völlig überraschend in München. 

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